So wählen Sie das für Sie richtige Headset aus
Wenn Sie auf der Suche nach einem neuen kabellosen Headset sind, werden Sie mit großer Wahrscheinlichkeit auch über den sogenannten „DECT Standard“ stolpern. Sie werden sich bestimmt wundern, was es mit diesem Standard auf sich hat und wie er sich von Bluetooth unterscheidet. Wir hoffen, dass dieser Artikel keine Ihrer Fragen unbeantwortet lässt.
DECT ist die Abkürzung für „Digital Enhanced Cordless Telecommunications“, obwohl es eigentlich unter dem Namen „Digital European Cordless Telecommunications“ geläufiger ist.
Das macht Sinn, denn es ist ein Standard, der in Europa ins Leben berufen wurde. Die Technologie wird in großem Maße in kabellosen Telefonsystemen verwendet, wenn sich die schnurlosen Telefone mit der Station des Telefons verbinden.
DECT wird zwar auch in anderen Anwendungen verwendet, z.B. in Babyfons oder industriellen Fernbedienungen, allerdings werden wir uns in diesem Artikel nur auf die bereits erwähnten Telefonsysteme konzentrieren.
Sowohl in Telefonen für Endkonsumenten, als auch in Unternehmen wird DECT verwendet. Im letzteren Fall wird es mit einem PBX und einer W-LAN-Verbindung genutzt, damit sich Nutzer frei in den Büroräumen bewegen können, ohne dass das Telefonat unterbrochen wird.
Auf den Standard wird häufig in einer Vielzahl von Ländern zurückgegriffen.
Da es auf einer 1,9 GHz Frequenz arbeitet, kommt das System nicht in die Verlegenheit, mit anderen schnurlosen Technologien wie W-LAN oder Bluetooth zu konkurrieren.
Wir sprechen hier absichtlich von „einer Vielzahl von Ländern“, da sich dieser Vorgang in Nordamerika ein wenig anders darstellt. Aufgrund amerikanischer Vorgaben für die Radiofrequenz, hat das Land einen eigenen Standard in Verwendung: den DECT 6.0.
Obwohl es so gut wie identisch zum regulären DECT Standard ist, sind Endgeräte, die den amerikanischen DECT-Standard nutzen nicht mit DECT-Systemen an anderen Standorten kompatibel.
DECT oder Bluetooth? Eine Frage der Sicherheit
Dass unsere kabellosen Unterhaltungen gesichert sind, ist ein natürliches/gegebenes Anliegen. Um es in den Worten des Ingenieurs Dennis Majikas, aus Jabra´s Service Team, auszudrücken:
« Die Sorge der Menschen ist es, dass Fremde über kabellose Verbindung Zugriff auf ihre Telefonate haben könnten, um diese so abzuhören. Dies ist aber so gut wie unmöglich, sobald einmal die Authentifizierung erfolgreich abgeschlossen wurde. »
Die Funktionsweise ist wie folgt:
Zuerst baut das Headset eine authentifizierte Verbindung mit der Station auf. Dafür benötigt es eine Reihe von „Handshakes“, damit eine sichere Verbindung geschaffen werden kann. Ist dies einmal passiert, wandelt das Headset die gesprochenen Inhalte des Telefonats in digitale Datensätze um, verschlüsselt diese und kommuniziert nur die verschlüsselten Daten zurück an die Telefonstation. Somit wird die Verbindung und damit das Telefonat stark gesichert.
Laut Majikas verwendet der DECT-Standard eine 64-bit Verschlüsselung, während Bluetooth mit einer 128-bit Verschlüsselung arbeitet. « Wenn einmal die Headsets korrekt mit den Telefonstationen verbunden wurden, liegt die Chance, dass jemand das Gespräch abhören kann, bei Null », so Majikas.
DECT oder Bluetooth? Das Problem mit der Entfernung:
Der große und nicht zu übergehende Unterschied zwischen den beiden Technologien DECT und Bluetooth ist, dass DECT mit 100 Metern auf größerer Distanz operiert.
Die verfügbare Distanz für Bluetooth ist davon abhängig, welche Kategorie verwendet wird:
- Klasse 1 hat eine Reichweite von bis zu 100 Metern.
- Klasse 2 arbeitet in einer Distanz bis zu 10 Metern.
- Klasse 3 hingegen ist nur funktionstüchtig auf einer Entfernung von bis zu 1 Meter.
In einer Büroumgebung hat eine Bluetooth-Telefonstation meistens Klasse 1, das gilt auch für das Headset.
Smartphones oder Handys sind jedoch in den meisten Fällen Kategorie 2 zuzuordnen. Dies bedeutet in der Konsequenz, dass es sich automatisch in Klasse 2 herabsetzen würde, wenn ein Headset einen Anruf von einem Smartphone annimmt. Als Randnotiz: Klasse 3 wird gewöhnlich in Geräten, wie Tastaturen und Computermäusen genutzt.
Die größere Distanz des DECT-Standards ist jedoch Fluch und Segen zugleich. In Nordamerika kann eine Telefonstation bis zu 60 Geräte gleichzeitig versorgen. In Europa ist dies jedoch mit 120 Geräten das Doppelte an der Zahl.
In einem Büro mit vielen Geräten, wie zum Beispiel einem Callcenter, kann dies bedeuten, dass Unternehmen schnell an die Grenzen ihrer Kapazitäten gelangen, auch wenn genug zusätzliche Nutzer sich in direkter Nähe der Station aufhalten.
Tritt dieser Fall ein, so können folgende Dinge unternommen werden:
Zuerst sollte die Aufteilung des Büros umsichtig bedacht werden. Wie können die Telefonstationen so weit wie möglich voneinander installiert werden, sodass sie sich nicht überschneiden?
Als zweite Maßnahme kann die DECT-Reichweite in Büros mit vielen Angestellten auf 20 Meter gedrosselt werden, um so Konflikte zwischen den Stationen zu vermeiden.
DECT oder Bluetooth? Überlegungen hinsichtlich der Konnektivität
Ein weiterer Unterschied ist, dass ein DECT-Headset sich nur mit einem anderen Gerät verbinden kann, genau genommen der Station, die die Konnektivität mit dem Telefonnetz gewährleistet.
Ein einziges Bluetooth-Gerät kann hingegen für bis zu acht andere Geräte gleichzeitig eine Verbindung herstellen. In der Folge bedeutet das, dass ein und dasselbe Bluetooth-Headset genutzt werden kann, um parallel das Handy, den Computer, das Tablet und das Platztelefon eines Nutzers zu verbinden.
Daraus lässt sich schließen, dass die Wahl eines Headsets in großen Teilen davon abhängig gemacht werden sollte, wie sich die spätere Nutzung darstellt.
Benötigen Ihre Nutzer das Headset lediglich für Telefone am Platz oder integriert im Computer, wie es für gewöhnlich in einem Callcenter üblich ist und sehen Sie sich nicht mit einer der oben genannten Einschränkungen konfrontiert, so ist die Anschaffung eines DECT-Headsets durchaus empfehlenswert. Headsets ermöglichen eine sichere Verbindung und erlauben es den Nutzern, sich frei zu bewegen.
Wird das Headset jedoch auch mit einem Handy genutzt, dann macht eine Lösung mit einem Bluetooth-Gerät mehr Sinn. In diesem Fall ist auch die Mobilität kein ausschlaggebendes Problem: Wir tragen unsere Handys ohnehin nah am Körper, weshalb wir die maximal vorgegebene Distanz von 10 Metern nicht überschreiten.
Die Freiheit zu haben, ein und dasselbe Headset sowohl für das Telefon im Büro, als auch für das Handy zu nutzen, verspricht ein großes Maß an Komfort.
Noch besser ist es, wenn Sie mit einem UC-System arbeiten, das den ununterbrochenen Wechsel zwischen computerbasierten Telefonen und Handys ermöglicht. Ein einzelnes Bluetooth-Headset an der Zahl sollte alles sein, was Ihre Nutzer benötigen.
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Jabra bietet eine Auswahl an kabellosen Headsets fürs Büro, die sowohl Bluetooth als auch den DECT-Standard unterstützen.
Kabellose Headsets fürs Büro