Warum Unternehmen jetzt auf Home Office setzen sollten
Weiterhin hohe Fallzahlen und eine besorgniserregende Entwicklung des mutierten Corona-Virus in Großbritannien und Irland verlangen im aktuellen, verlängerten Lockdown vor allem nach Kontaktreduzierung, auch am Arbeitsplatz. Damit rückt das Thema Home Office wieder verstärkt in den Fokus: Die Diskussion um das „Recht auf Home Office“ flammt neu auf, auf Twitter findet sich die Forderung #MachtBuerosZu und Bayerns Ministerpräsident Markus Söder fordert auf seinem Home-Office-Gipfel mehr Bereitschaft und eventuell sogar konkrete Zielvorgaben.
Jabra beschäftigt sich als Spezialist für Audio- und Videolösungen für das Büro bereits seit Jahren mit Themen wie remotem Arbeiten und Home Office und kennt die Zurückhaltung vieler Unternehmen bei diesem Thema. „Die Diskussion um und die Widerstände gegen Home Office sind nicht neu, immer wieder hören wir unterschiedlichste Gründe, warum ein Unternehmen Home Office nicht einführen will, darunter Zweifel an der Effizienz, Vertrauensmangel oder einfach fehlende Strategie und Knowhow“, spricht Gregor Knipper, Managing Director EMEA Central Region für Jabra Business Solutions aus Erfahrung. Besonders in der aktuellen Situation sieht Gregor Knipper diese Einstellung kritisch: „Im Moment sollte es nicht um Befindlichkeiten und persönliche Meinungen gehen, es muss vielmehr die Verantwortung gegenüber der Gesellschaft und vor allem für die Gesundheit der eigenen Mitarbeiter sowie deren Angehörige im Fokus stehen.“ Denn aktuell zeigt sich: Auch wenn Unternehmen ein Hygienekonzept haben, bedeutet das nicht automatisch, dass dieses auch so strikt wie nötig eingehalten wird. Fühlt man sich im Büro sicher, geraten Abstandsregeln schnell außer Acht.
„Viele Unternehmen sehen die langfristigen Vorteile nicht, die eine Arbeit von zu Hause mit sich bringt und weigern sich selbst jetzt noch, diese Möglichkeit in Betracht zu ziehen. Dabei ist der Trend zu flexiblerem Arbeiten ja nicht erst mit der Corona-Krise entstanden, sondern entwickelt sich schon seit Jahren immer stärker“, weiß Gregor Knipper. Dafür gibt es laut Jabra drei Faktoren: standortübergreifende Teams, die junge Generation Arbeitnehmer und Nachhaltigkeit. „Arbeite ich überregional oder sogar weltweit mit Kollegen an Projekten zusammen, ist es grundsätzlich egal, ob ich im Büro oder im Home Office sitze, denn ich muss ohnehin auf Videokonferenzen zurückgreifen“, erklärt Gregor Knipper. Dazu ist jungen Arbeitnehmern eine gute Work-Life-Balance besonders wichtig. Fallen lange Arbeitswege weg, bleibt mehr Zeit für Familie, Freunde und Hobbies – oder derzeit für die so wichtige Self-Care. Um das eigene Unternehmen für die besten jungen Talente attraktiv zu machen, ist es also essenziell, flexibles Arbeiten anzubieten. Gleichzeitig steigern Unternehmen so auch ihre eigene Nachhaltigkeit, was wiederum ein weiterer wichtiger Faktor für Arbeitnehmer ist. Dazu zeigen Studien, dass die Effizienz im Home Office meist nicht sinkt, sondern eher steigt, da es weniger Störungen durch Kollegen oder Lärm aus dem Büro gibt. Gregor Knipper bringt es auf den Punkt: „Es gibt viele gute Gründe für Home Office, jetzt mehr als je zuvor. Die Firmen, die ihrer Belegschaft keine Alternative zum Büroarbeitsplatz anbieten, verlieren in jedem Fall hundert Prozent der Produktivität dieser Mitarbeiter, wenn sie wegen Quarantäne, Homeschooling, Kinderbetreuung, Pflege etc. ausfallen bzw. nicht in die Firma kommen dürfen. Dazu ist flexibles Arbeiten ein Zukunftsmodell, das nicht mehr verschwinden wird, sondern im Gegenteil immer gefragter wird.“ Jabra empfiehlt grundsätzlich, mit einer durchdachten Strategie an das Thema heranzugehen, doch vor dem aktuellen Hintergrund ist es völlig legitim, kurzfristige Maßnahmen zu ergreifen und die langfristige Herangehensweise folgen zu lassen.
„Natürlich gibt es Branchen und Jobs, in denen Home Office schlicht nicht möglich ist. Doch überall, wo die Arbeit auch von zu Hause erledigt werden kann, sollten Unternehmen jetzt noch mehr als je zuvor darüber nachdenken, ob sie es nicht doch kurzfristig ermöglichen können – das hilft den Mitarbeitern, dem Unternehmen selbst und aktuell vor allem im Kampf gegen Corona“, so Gregor Knipper abschließend.